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Samstag, 29.10.

9.30–11.30 Uhr

Universität Zürich, Rämistrasse 59, Hörsaal RAA-G-01

Panel 1

Das Spiel der Künste in der Gesellschaft

 

In affirmativer Kritik ist die paradoxale Konstellation einer Affirmation der Negation Grundlage ihres Reizes; wir kennen dieses Spiel aus der Ironie, in der eine augenzwinkernde Geste die negative Intention affirmativ durchscheinen lässt. Subversive und hyperaffirmative kritische Strategien verschärfen das ironische Spiel durch Inszenierungen von Ernsthaftigkeit, die zuweilen zynischen Charakter annehmen können. Die Künste erprobten und entwickelten spätestens seit der Postmoderne viele jener kritischen Strategien der Affirmation, welche von reaktionären politischen Bewegungen (beispielsweise den »Identitären«) heute kopiert und für ihre Ziele eingesetzt werden. Muss eine ironiegeflutete Gesellschaft mit einer ironischen, subversiven und hyperaffirmativen Auflösung ihrer Fundamente rechnen?

Sven Lütticken (Amsterdam): Documents of Divergence: On Recent Schisms in (Art) History.

Jörg Scheller (Zürich): Copy-Right. A Short History of Cultural Appropriation and Artistic Inspiration in 20th Century Culture Wars

Sylvia Sasse (Zürich)

Moderation: Patrick Frank

Sven Lütticken lehrt an der Vrije Universiteit Amsterdam und koordiniert dort das Master-Forschungsprogramm »Critical Studies in Art and Culture«, ausserdem an der Universität Leiden im PhDarts-Programm. Der Kunsthistoriker und Kritiker forscht zu Performativität, Subversion und ästhetischen Praktiken in Zeiten der kulturellen Revolution.

Jörg Scheller lehrt am Departement Fine Arts und MA Art Education an der ZHdK und ist am Institute for Contemporary Art Research tätig. Der Kunstwissenschaftler, Journalist und Musiker forscht zu Metal-Kultur, Körperbildern und Identitätspolitik. 2021 erschien die Monografie Identität im Zwielicht.

Sylvia Sasse ist Professorin für Slavistische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Sie ist Mitbegründerin des Zentrums Künste und Kulturtheorie, Mitglied der Programmleitung des Doktoratsprogramms Epistemologien ästhetischer Praktiken und forscht an der Schnittstelle von Kunst und Politik. Aktuell leitet sie das SNF-Forschungsprojekt »Kunst und Desinformation«.

Patrick Frank ist Komponist und Kulturtheoretiker und ist Mitglied im Doktoratsprogramm Epistemologien ästhetischer Praktiken. Er doktoriert bei Sylvia Sasse zur affirmativen Kritik. Sein Forschungsinteresse gilt der »affirmativen Gesellschaft«, für deren Analyse er an der Entwicklung der »Differenzpolarität« arbeitet. Seit 10 Jahren betreibt er die einzigen analogen Photoautomaten in der Schweiz in Zürich.

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